Barbalotta

Welch ein Strahlen auch in den Gesichtern der Erwachsenen, als Barbalotta, bepackt mit 2 großen, alten Koffern und Eimer die langen Wege in der 23.000 Quadratmeter großen Halle bis zur Spielecke der Kinder entlang spazierte, vorbei an nicht enden wollenden, durch weiße Zeltwände abgetrennten Parzellen. Dabei hielt sie auch mal frech und neugierig ihre dicke, knallrote Clownsnase über den Essensteller eines Geflüchteten: „Was gibt es denn hier heute zu essen?“

In der Notunterkunft auf dem hannoverschen Messegelände, die vor allem die Erstaufnahmen in Braunschweig und Bramsche entlasten soll und vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) betrieben wird, haben Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt zunächst mal „ein Dach über dem Kopf“ gefunden.

Zurzeit leben über 1.000 Geflüchtete, darunter über 100 Kinder und Jugendliche dort. Sie warten mit Bangen und Ungeduld, einige sogar schon Monate, darauf, dass über ihren Asylantrag entschieden und sie endlich einer Kommune zugewiesen werden oder entsprechend des Dublin-Prozesses das Land wieder verlassen müssen.

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Doch all diese Ängste und Ungewissheiten schienen verflogen, als Barbalotta an diesem Nachmittag endlich bei den Kindern in der Spielecke ankam. Da war nur noch Lachen, Herumwirbeln und Spaß angesagt. Die erfahrene Clownin, seit 20 Jahren ist sie als Klinik-Clownin tätig, zog sofort alle Kinder in ihren Bann, sei es mit Seifenblasen-Jagen oder ihren Zaubertricks. Als besonderes Geschenk und Höhepunkt formte Barbalotta für jedes Kind aus einem aufgeblasenen Luftballon noch einen Glücks- und Wunschkäfer – ein Glücks- und Wunschkäfer, der wirklich Wünsche erfüllen kann, aber nur wenn der Wünschende sich voll und ganz auf das Herz des Käfers konzentriert.

Barbalotta wird diesen Spaß und Zauber auch noch in den nächsten Monaten in das Flüchtlingsdrehkreuz auf dem Messegelände bringen.