Kunst als Beziehung - Literatur | Malerei | Musik
„Ich bin als Emigrantenkind geboren.“, schreibt 1932 die Lyrikerin Mascha Kaléko, deren 50. Todestag sich am 21. Januar dieses Jahres jährte, in ihrem Gedicht „Interview mit mir selbst“. Mascha Kaléko wird am 7. Juni 1907 in Schidlow in Westgalizien, ca. 50 km westlich von Krakau, im heutigen Polen, geboren. Es ist damals eines der ärmsten Gebiete an der östlichen Grenze der Habsburger Monarchie. Ihr Vater hat die russische Staatsangehörigkeit, ihre Mutter die österreichische. Wie viele Ostjuden flieht die Familie mit Beginn des Ersten Weltkrieges gen Westen, Mascha ist gerade mal sieben Jahre alt. Nach einer langen Odyssee landet die Familie über Zwischenstationen in Frankfurt/Main und Marburg/Lahn 1918 in Berlin, Mascha ist jetzt 11 Jahre alt. von Renate Müller De Paoli
In Kooperation mit dem Museum Amsterdam präsentiert das Städel Museum in Frankfurt zurzeit die Ausstellung Rembrandts Amsterdam – Goldene Zeiten?, die rund 100 Gemälde, Skulpturen und Druckgrafiken aus „Rembrandts Amsterdam“, dem sogenannten „Goldenen Zeitalter“zeigt. Doch waren die Zeiten wirklich so golden, wie es die großen, selbstbewussten Gruppenbildnisse der bürgerlichen Elite Amsterdams vermuten lassen? Das Fragezeichen im Titel der Ausstellung deutet bereits darauf hin: Der rasante Aufstieg der Stadt zur Welthandelsmetropole hatte seine Schattenseiten. Eindrucksvoll zeigen die Amsterdamer Künstler, allen voran Rembrandt, auch dieses andere Gesicht der aufblühenden Stadt. von Renate Müller De Paoli
„O Liebe, Licht der Welt!“: Mit diesem Credo endet das Libretto von Turandot, der letzten, unvollendeten Oper des italienischen Komponisten Giacomo Puccini (1858–1924). Wahrscheinlich werden viele mit Blick auf das neue Jahr 2025 insbesondere bei diesem Pathos nur noch ein müdes Lächeln im Gesicht hervorbringen, scheinen sich doch gegenwärtig Hass und Unmenschlichkeit unaufhaltsam in der Welt auszubreiten. Und dennoch Puccini, dessen 100. Todestag sich im November 2024 jährte, hat mit Turandot ein Werk geschaffen, welches sich in den 100 Jahren seit seiner Entstehung auf den Opernbühnen stets behauptet und an Aktualität nichts verloren hat – ein Plädoyer für Menschlichkeit und Liebe.
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Ein Name, der für sich spricht. Das Städel Museum in Frankfurt widmet Käthe Kollwitz, dieser berühmten deutschen Künstlerin des 20. Jahrhunderts, eine große Ausstellung – schlicht und einfach nur mit „KOLLWITZ“ überschrieben.
Buchbesprechung
„…weil ich weinen muss, weinen, weinen, weinen…“, schreibt der 18-jährige Paul Celan, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter der Nachkriegszeit, aus Tours in Frankreich an einen Schulfreund in der Bukowina im Dezember 1938. Celan spricht sicher ...
Buchbesprechung: Ein Perspektivwechsel
In dem Buch „Die gelbe Katze – Auf dem Weg zum Instagram-Star“, herausgegeben von der Lebenshilfe Berlin im Rahmen des Projektes Einfache Sprache, lädt die Autorin Cordula Schürmann, selbst ein Mensch mit Beeinträchtigung, zu einem hilfreichen Perspektivwechsel ein ...