Das Manifest einer Rebellion

Das Manifest einer Rebellion – #Never again
Das Manifest einer Rebellion  - #Never again
Das Manifest einer Rebellion - #Never again Cover: btb Verlag


„Wir sind die Kinder, ihr die Erwachsenen. Bitte tut etwas.“ – Dieser Satz der Verzweiflung machte am Abend des 14. Februar 2018 in den amerikanischen Medien die Runde. David Hogg, Schüler der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida und Überlebender, hatte ihn nach dem grausamen Amoklauf mit 17 Toten in Kameras und Mikrofone gesprochen.

Zusammen mit seiner jüngeren Schwester Lauren, die beim Massaker vier gute Freundinnen verlor, hat er ein Manifest der Rebellion geschrieben, das nun in deutscher Übersetzung beim btb-Verlag, München erschienen ist. Es ist den „siebzehn Toten aus Parkland gewidmet. Und den Opfern von Waffengewalt überall.“ Es ist ein Weckruf: „Tut endlich etwas!“ Lauren und David begannen zusammen mit anderen Überlebenden zu handeln und eine Bewegung aufzubauen:

„Wenn du die Augen aufschlägst und der Albtraum trotzdem nicht aufhört, bleibt dir nichts anderes übrig, als etwas zu unternehmen. (…) Man hat uns immer erzählt, dass es für uns US-Amerikaner nichts gebe, was wir nicht bewältigen könnten; sofern wir es uns nur fest genug vornähmen, könnten wir alles erreichen. Alles – nur unser Problem mit der Waffengewalt, das können wir nicht lösen. (…) Als handelte es sich um höhere Gewalt oder eine Naturkatastrophe – etwas, was nicht in unseren Händen liegt und dem wir hilflos zusehen müssen. Etwas, das sich aller Logik und Vernunft widersetzt.“


Entstanden ist eine Bewegung, die sagt: „Nie wieder!“ – „#Never again“, getragen von einer Generation mit ähnlichen Biografien wie Lauren Hogg: „Ich bin 2003 zur Welt gekommen, also war das Schulmassaker an der Columbine High School (20. April 1999, 15 Tote) vor meiner Zeit, der 11. September war vor meiner Zeit, und ich bin seit dem Kindergarten mit sogenannten Code Red Drills (Probealarmen und Amokübungen) groß geworden. Meine Generation ist darauf trainiert, auf derlei Ereignisse zu reagieren.“
Doch eine Generation „zur Angst erzogen“, begann zu rebellieren: „Wir sind es leid, Angst zu haben.“

Weder Beleidigungen und Bedrohungen in den Social-Media, noch die wildesten Verschwörungstheorien entmutigten sie. So behaupteten z. B. manche Verschwörungsfanatiker, sie seien nur Schauspieler und der Amoklauf nur eine Erfindung, um das Recht zum Tragen einer Waffe auszuhebeln. 800.000 Menschen schlossen sich ihnen beim „March of Our Lives“ in Washington und bei 800 weiteren Märschen in sämtlichen Bundesstaaten und auf sechs Kontinenten an. Stimmen, die sich einig sind: „Schützt Kinder, nicht Waffen“ – „Genug ist genug!“ (Enough is enough!) – „Nie wieder!“ (Never again!). Menschen, die entschlossen sind, einen Wandel herbeizuführen und eine bessere Welt zu bauen, „fern des Hasses und des Zorns.“


Geschrieben von Renate Müller De Paoli
Dienstag, 24. Juli 2018

Das Manifest einer Rebellion - #Never again

"Wir sind die Kinder, ihr die Erwachsenen. Bitte tut etwas." - Dieser Satz der Verzweiflung machte am Abend des 14. Februar 2018 in den amerikanischen Medien die Runde.

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